Tag 7 A.E. – Usuzan Treppensteigen

So, Nacht ohne Erdbeben gut überstanden. Nachdem wir gestern 5km bergauf und bergab hatten, wollten wir heute mal was einfaches machen. In der Nähe des Tayo-ko gibt es den Usu-zan, da geht eine Seilbahn hoch. Geil. Hochfahren lassen, bisschen rumlaufen, und dann wieder runter. Mal was ohne Anstrengung.

Also sind wir von der Talstation am Showa-Shinzan mit der Gondel hochgefahren. Tolle Aussicht auf der Fahrt nach oben auf den Tohei-san, oben angekommen sieht man den nicht mehr. ES SEI DENN, man geht um den Krater herum. Ute meint noch so, die haben was von 600 Stufen erzählt.

Usu Krater

Also hoch den Berg zum Kraterrand, 135 Stufen hoch. Schöne Aussicht, aber ohne Tohei-san. und so wirklich sieht man nicht, was das für ein Krater sein soll.

Wir gehen also weiter. Dan geht es die Treppe des Todes runter (580 Stufen) und dann eine andere Treppe wieder hoch zum Kraterrand (133 Stufen). Dann noch eine kurze 45 minütige Wanderung entlang des Kraterrandes und wir haben tolle Aussichten.

Wir können sowohl in das Innere des Kraters schauen – da ist nichts, nur Geröll, dass sich da angesammelt hat – und können den Tohei-san sehen. Sieht ein bisschen wie der Fuji-san aus.

Treppe des Todes – 580 Stufen

Erwähnte ich die Treppe des Todes schon? Die müssen wir jetzt wieder RAUF!! Ich kann Euch sagen, das war eine Schinderei. Hat mal jemand die Stufen zusammengezählt? Richtig, eine Strecke 848 Stufen, insgesamt also 1696. Da kann sich mal ein junger Neffe eine Scheibe abschneiden.

Dann feiern wir, dass wir das geschafft haben. Das war echt anstrengend und hat mich echt Überwindung gekostet. Ute mehr wie ein Reh die Treppen hoch.

Okonomiyaki

Was uns noch fehlt an japanischem Essen ist Okonomiyaki. Angeblich gibt es was in Tomakomai. Telefonnummer ins Navi gehämmert und hingefahren. Der Magen hängt in den Kniekehlen. Aeon Mall ist das Ziel. Alle Restaurants in der Mall geschlossen. Kussou.

Der kleinste Okonomiyaki-Shop in Tomakomai

Tante Google hat eine Alternative für uns, zuerst in Hiroshima (OK, da gibts die besten Okonimiyaki), dann schaffe ich es die Suche auf Tomakomai zu begrenzen. Hier finden wir ihn, cozy und nett. Parken hinter dem Haus. Und dann schwelgen wir in Okonomiyaki. Wie immer essen wir zuviel, aber der ist so billig, da wollen wir nicht mit 9 Euro rausgehen und essen mehr, als wir eigentlich wollen, aber es ist jeden Yen wert. Und der Wirt ist super freundlich.

Chitose

Vergesst es, da wollt ihr nicht hin.

Zum Abschluß: Onsen im Hotel. 12 Stockwerke und das Onsen für 3 Mann 😉

Zu guter Letzt: Tohei-san

Tohei-san


Kranich und Hölle, passt das zusammen?

Ja, wenn man knapp 400km fährt. doch der Reihe nach. Wir verlassen Kushiro. Fällt uns nicht schwer: Nebel verhängt die Bucht und versperrt den Blick aufs Meer. Es regnet dazu noch. Wir wollen aber sowieso nach Noboribetsu. Das bedeutet ca. 350km und einmal quer durch die Insel. Auf dem Weg zum Highway liegt noch das „Japan Crane Research Center“, kurz J.C.R.C. Ich kann nichts für die Abkürzung, das haben die sich selbst ausgedacht.

Tancho – Wappentier Japans

Im JCRC werden die „Red Crested Crane“ gezüchtet. Um 1900 dachte man, dass die Tiere ausgestorben seien. Um 1924 hat man dann in der Nähe von Kushiro eine Kolonie mit einem dutzend Tieren entdeckt. So um die 50 Jahre herum wurde dann eine ernsthafte Zucht begonnen, wobei hier geborene und aufgezogene Tiere mit Kranichen aus anderen Zuchtstationen oder in der Wildnis gefangenen Tieren zusammengebracht werden. Wir konnten 2 Jungtiere bestaunen, die im Mai geschlüpft sind und nun so groß wie ihre Eltern sind. Nur das Federkleid sieht noch anders aus.

So sind die Kinder. Ignorieren ihre Eltern.

340km – davon 50km Tunnel

Wie man sieht, geht es durch 2 Bergketten durch. Vor allem die rechte Seite kann man eigentlich nur al einen einzigen Tunnel bezeichnen. Das längste Tunnelteil war 4463 m, und es gab noch mehrere, die auch 4000+ m Länge hatten und nur 200m vom nächsten Tunnel getrennt waren, die dann auch nochmal 2000 bis 3000 m hatten. 

Der Highway selbst ist nur 2-spurig – insgesamt. Also keine Möglichkeit zu überholen. Trotzdem kommen wir gut voran. Als Höchstgeschwindigkeit wird 70 km/h vorgegeben. Aber alle, einschließlich der LKW, brettern mit 100 km/h über die Strasse. Manchmal auch schneller. Ist schon komisch, wenn man 105 km/h fährt, und der LKW im Rückspiegel immer größer wird.

Überholmöglichkeiten gibt es auch, meistens an einer Anschlussstelle. Aber nicht immer zwischen Kushiro und Obihiro. Hinter Obihiro wird’s besser in der Beziehung. Wir kommen auch am Flugplatz Chitose vorbei, wo mehr oder weniger das Epizentrum des letzten Erdbebens war. Vom Expressway aus sieht man nichts. Trotzdem komisches Gefühl.

Noboribetsu Jigokudani – Hölle lässt grüßen

Abfahrt vom Expressway – es begrüßt uns ein Dämon und zeigt mit seiner Keule in die Richtung in die wir fahren müssen. Wir kommen dann in Nobiribetsu Onsen an und finden einen Parkplatz. Der Wächter ist nicht da, so sparen wir ¥500 – ist schon mal ein Bier. Dann wandern wir einen sehr weiten Weg von 150m bis wir ins Höllental gucken können.

Wir machen eine kleine Wanderung entlang aller begehbaren Wege, und machen tolle Bilder von den diversen heißen Quellen. An der Farbe sieht man, dass viel Schwefel dabei ist. Leider kann man den Geruch nicht mit festhalten, aber es riecht auch wie Schwefel.

Tagesabschluss: Onsen und Rotemburo im Hotel. Wie immer 🙂


Nach dem Erdbeben Tag 2 – Mount Kurodake

Nachdem wir gestern Abend vergeblich versucht hatten, etwas Benzin zu bekommen, haben wir uns gesagt, dann gehen wir doch noch einen Tag die Tour nachholen, die für gestern geplant war, und dann wird es schon was geben. Also Sachen gepackt und ins Auto verstaut und ab zu Mt. Kurodake Ropeway.

Tatsächlich ist geöffnet. Juhu. Und dann geht auch schon um 10:00 unsere Wanderung mit einer Seilbahnfahrt los. Oben angekommen noch ca. 200m bis zum Sessellist (ohne Sicherungsbügel) und dann geht die Steigung los.

Wir klettern dann am Rand des im Bild zu sehenden Grates bis zum Gipfel in 1984 m Höhe. Orwell lässt grüßen. Der Weg ist wirklich schwierig, aber gut ausgebaut. Steine klettern, Naturtreppen etc. Wir brauchen knapp 2h bis hoch und werden durch eine herrliche Aussicht belohnt.

Vietnamesische Wanderer – Arbeitskollegen, kein Paar
Ute wuz there

Der Aufstieg ist schwierig – der Abstieg noch mehr. Wir sind froh, als wir nach 4h wieder am Sessellift angekommen sind. Noch schnell einen Kaffee bei den netten alten Herren in der Baude, dann Abfahrt nach unten. Ach so, beim Abstieg lässt sich ein Chipmunk nicht stören und knabbert neben Utes Schuh ein paar Samen.

Menschen? Welche Menschen? Das ist doch die Ute!

Unten dann ab ins Auto und auf Spritsuche. Wir kommen an der Tanke an. Ich so: Regula mantan (einmal volltanken bitte). Der Tankwort so: Sumimaen, hontoni blablabla 20 liter mehr jibbets nich. Ok, Erdbeben halt. Dann sag ich ihm: Aber mein Tank ist leer, und ich will doch noch so viel von Hokkaido sehen. Und jetzt zeigt sich die Freundlichkeit der Japaner so richtig: Er macht mir ausnahmsweise den Tank voll. Danke, lieber Tankwart.

Jetzt können wir unser nächstes Ziel ansteuern: Abashiri. Und je dunkler es wird, umso mehr fällt uns auf, was das Erdbeben angerichtet hat. Kaum Autos auf der Strasse, und alle Strassen dunkel. Das ist uns noch nie passiert. Wir kennen Japan nur als Land, in dem die Versorgung mit allem immer und jederzeit klappt. Hier jedoch dunkle Supermärkte, bzw. diese 7Eleven immer geöffneten Mini-Supermärkte. Dunkle Läden, dunkle Strassen – echt unheimlich.

Das Hotel eine große Überraschung. Der Internet Preis war recht günstig mit €77. Dann stellt sich heraus, dass die Qualität besser ist, als das Hotel wo wir zuvor für €250 übernachtet haben. Glück muss man haben. Noch schnell Essen in Abashiri, dann ab ins Rotemburo. Lecker Bierchen im heissen Wasser und ich bin glücklich.

Zum Abschluss noch das Abendbrot:  Chachajaki

Nikko

Hier waren wir lange nicht mehr. Also war es für uns mehr oder weniger klar, dass wir mal hin müssen. Rein in die Yamanote im Berufsverkehr (Wann sonst) und zur Tokyo-eki. Shinkansen nach Utsunomiya und von da mit der Nikko-line nach Nikko. Züge sind pünktlich, und es gibt genug Platz bei den ‚non-reserved‘ Sitzen. Alles super easy.

Angekommen in Nikko wandern wir dann die 1,8 km zur Brücke.

Bei den Tempeln erwartet uns eine Überraschung. Der Haupttempel wird restauriert. 

Und dann sehen wir uns an aller Schönheit satt, die Nikko zu bieten hat.

Tokyo – alte Wohnungen

Angekommen im Hotel – nun die Frage: Was machen wir heute? Einfach mal bummeln. Oder besser erstmal um Internet kümmern. Lass uns nach Shibuya fahren.

Nicht weit vom Hotel ist die Bahnstation Gotanda. Wir kaufen uns zunächst einen elektronischen Pass, da müssen wir nicht mit Kleingeld hantieren.  Den SUICA gibts am Automaten für ¥500 Leihgebühr plus Guthaben in diversen Höhen. 2x¥4000 ist unser Einstieg in die fabelhaft einfache Welt der Fortbewegung mit Zügen.

Shibuya haut uns um

Der Krach der uns empfängt in Shibuya, haut uns erstmal um. DAS haben wir nicht vermisst. Aber Hachiko steht noch am selben Platz.

Hier hat sich wenig verändert. Entertainment, Krach und Shopping. 

Hungrig geworden suchen wir uns etwas zu essen, und finden ein Kleinod: Standing-Sushi. Das Konzept war uns so noch  nicht bekannt. Man steht am Counter und bestellt. Wir entscheiden uns für eine Mischung aus 10 Sushi die uns ¥800 kostet – yeah wir sind noch bei den Mittagspreisen, und somit ca. 20% unter den sonst üblichen. Und die Sushi sind wirklich Klasse.

Dann kaufen wir eine „Japan SIM Travel“ Datenkarte. und machen uns auf, in die alte Wohngegend.

Futako-Tamagawa – Shopping Mall ersetzt hässlichen Wohnblock

In Futako begrüßt uns an Stelle der alten hässlichen Wohnblocks eine Shopping Mall vom Feinsten: Futako Tamagawa Rise. Spontan nehmen wir die in unsere Besichtigung auf und trinken einen Kaffee um die Leute zu beobachten. Ein Stück weiter hat man einen Biergarten aufgebaut – das lassen wir uns auch nicht entgehen. Nach dem Biergarten auf die Toilette – und hier sieht man, wie man sich um die Menschen Gedanken macht. Für die Alten ein Festhalte-Rahmen am Pissoir. Und wer Kleinkinder mithat, kann auch die „parken“.

Kaminoge – unsere alten Wohngebiete

Jetzt einfach die Bilder. Hatte dann etwas halb-romantisches an sich. Alle unsere Häuser stehen noch.

Japan 2018 – Tag 1 – Abflug Ankunft in Tokyo

Am 28.08.2018 losgeflogen und am 29.08.2018 angekommen. Nun gut, dass kennt jeder, der einen Langstreckenflug in Richtung Osten unternimmt. Für uns war es das erste Mail seit 2015, dass wir wieder lange fliegen. Und wie der Titel schon sat: Es geht nach Japan.

Der Beginn in den heutigen Zeiten unpünktlicher Airlines gleichmal mit einer SMS der Lufthansa: Ihr Flug verspätet sich. LH714 erst um 18:40 anstatt 16:40. Aber Checkin Zeiten bleiben gleich. Also 2 zusätzliche Stunden in der Lounge rumlungern. Der Flug selbst am Anfang stressig, weil Ute noch auf der Warteliste steht. Erst am Gate kann die Lufthansa alles gerade ziehen.

Ankunft dann endlich in Haneda um 12:40. Der Flughafen liegt an der Mündung des Tamagawa in der Bay of Tokyo und es ist nicht weit bis Gotanda. Taxi knapp unter ¥5000 ist besser als Koffer schleppen.

Karte Haneda
Haneda und Tokyo